Chimaira -was fällt dem geneigten Leser zu diesem Namen ein? Stilprägende Band der sogenannten „New Wave of American Metal“ vielleicht? Sicher. Stetiges Besetzungskarussel? Sogar ganz sicher. Eine Band die in der Lage ist Dir live die Schuhe auszuziehen? Kann ich mir vorstellen, dass es dem einen oder anderen so geht. Eine Band die nach fünf Alben wenigstens einen musikalischen Meilenstein veröffentlicht hat? Da dürften nur noch wenigen Metalcore-Jünger der New School der Name Chimaira in den Sinn kommen.
Die Jungs um den Shouter Mark Hunter haben ihr persönliches „Reign in Blood“, wenn überhaupt, noch vor sich. Und daran kann auch das sechste Album THE AGE OF HELL leider wenig ändern. Unter nicht eben stabilen Bedingungen in Sachen Line-Up eingespielt, ist das Album einmal mehr ein solides Werk mit einigen Höhen und wenig Schwächen. Dabei frönt es dem meiner Ansicht nach Chimaira typischen Hang zur songwriterischen Eintönigkeit. Leider. Die CD startet mit „The Age of Hell“ solide. Die Produktion weiß zu gefallen und drückt ordentlich. Guter Song, keine Frage. Das folgende „Clockwork“ zündet und führt zu einem interessanten, ruhigen Zwischenteil der die Härte der Band angenehm konterkariert . Mit „Loosing my mind“ folgt ein typischer Chimaira Song. Solide eben. Auch beim Rest des Albums kann ich ganz allgemein keine wirklichen Schwächen ausmachen. Mit „Year of the snake“ und „Born in blood“ finden sich auch zwei Beinahe Volltreffer und echte Nackenbrecher auf dem Album, „Time is running out“ ist durchaus auch ein feiner Song. Keine Frage: THE AGE OF HELL gehört zu den besseren Alben von Chimaira, begeistern kann es mich aber nur selten auch wenn ich versucht habe mir das einzureden. Zu beliebig und austauschbar wirkt das Songwriting, zu oft hat man diesen Sound von anderen Bands, aber natürlich auch von Chimaira selbst, schon gehört.
So bleibt mein Resumee zwiespältig. THE AGE OF HELL ist eine durchaus willkommene CD einer Band, die ich aufgrund ihrer abermaligen Besetzungswechsel schon abgeschrieben hatte. Diesen Aspekt bedenkend, ist THE AGE OF HELL ein verdammter Schlag in die Magengrube der Ungläubigen, ein böses hartes Monster einer Band die sich mit Songs wie „The Year of the Snake“ durchaus eindrucksvoll zurückmeldet. Keine Frage, Chimaira’s neues Album setzt Akzente. Wirklich falsch kann man beim Kauf nichts machen. Einen Klassiker haben Chimaira aber auch mit ihrem sechsten Album nicht abgeliefert. Und langsam zweifle ich daran, ob sie das je tun werden.
- The age of hell
- Clockwork
- Losing my mind
- Time is running out
- Year of the snake
- Beyond the grave
- Born in blood
- Stoma
- Powerless
- Trigger finger
- Scapegoat
- Samsara
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