Coldplay, eine der wahrscheinlich weltweit erfolgreichsten Bands, veröffentlicht ein neues Album- diese Tatsache allein, lässt einen schon einmal aufhorchen!
MYLO XYLOTO bietet mit Synthpop-Ausflügen, großen, sehr emotional angelegten Studioballaden und einem Duett mit Rhianna kaum Angriffsfläche.
Hinzu kommt eine Studioproduktion, die- man könnte es nicht besser ausdrücken- den Nerv der Zeit trifft und von modernen Pop-Produktionen gelernt hat.
Auch die für Coldplay so charakteristischen Hymnen muss man auf MYLO XYLOTO nicht missen!
…und endlich klingen Coldplay wieder nach Coldplay…- den Coldplay, die sich mit PARACHUTES und A RUSH OF BLOOD TO THE HEAD in die Herzen ihrer Fans überall auf der Welt gespielt haben!
Für mich persönlich ging der Funke bei X & Y sowie auch bei VIVA LA VIDA etwas verloren….klangen mir diese doch deutlich zu „angestrengt“ und man merkte ihnen den Druck an, mit den ersten beiden Werken mithalten- ja -konkurrieren- zu müssen…
Doch jetzt ist es wieder soweit….er ist wieder da…der Funke, die Atmosphäre, dieses unverwechselbare „Coldplay-Feeling“ und das schaffen Chris Martin und Co indem sie sich einmal mehr neu erfinden, einfach, indem sie sich selbst finden.
Was hat es also zu bieten, das neue Werk?
MYLO XYLOTO (das nichts bedeutet und einfach ein Fantasiewort ist) kommt sehr durchproduziert daher. Sie sind noch da, die an U2 angelehnten, sehr verträumten Delay-Gitarrenflächen….doch sind Coldplay mit MYLO XYLOTO so elektronisch, wie noch nie- und- tatsächlich- es funktioniert! Und wie!
Elektronisch hin oder her, auch die neue Scheibe bietet mindestens 3 der für Coldplay so berühmten Akkustik-Gitarrenballaden, denen Sänger Chris Martin ihren unverwechselbaren Flair verleiht.
Streicher werden meist als Samples verwendet…mögliche „Ränder“ erhalten – zugegeben- sehr kreative Specials und Ausschmückungen.
Alles in allem ist alles sehr „modern“ und relativ poppig, was diesem Album jedoch rein gar nichts anhat und ihm keinerlei Abbruch tut.
Den für mich schönsten Song des Albums findet man in der zweiten Singleauskopplung „Paradise“….
Ein Ohrwurm schon nach dem allerersten Hören…aber so emotional, ergreifend und gefühlvoll….so, wie man Coldplay eigentlich kennengelernt hat und genauso, wie man sie am liebsten hört!!!
Leider hat mich das zugehörige Video nicht ganz überzeugt…da wäre durchaus noch mehr drin gewesen….dieses wird einer „Hymne“ wie dieser einfach nicht gerecht.
Mit Synthie Riff zu Beginn klingt die erste Single „Every Teardrop Is A Waterfall“ sehr vertraut, bildet aber einen durchaus soliden Song auf dem Album.
Sehr überraschend….etwas ungewohnt…doch letztendlich als gut und sehr schön empfunden (unvergessliche Melodie!!!), das Duett mit Rihanna „Princess Of China“– und das, obwohl ich Rihanna jetzt eher immer nicht wirklich viel abgewinnen kann.
Der Opener „Hurts Like Heaven“ bereitet einen gut vor, was einen auf MYLO XYLOTO erwarten wird.
Die Schlüssellieder finden sich aber auch hier in den Balladen:
der Song mit dem wunderschönen Titel „Us Against The World“ bewegt sich zwischen Akkustikgitarre und Gesang und rührt durch den teilweise geflüsterten Text von Chris Martin und erreicht einen sehr hohen grad an Intimität, der direkt ins Herz geht.
Umschmeichelt von Streichern findet man in „U.F.O“ eine großartige Melodie, während „Up In flames“ an Queen´s einstiges „Who Wants To Live Forever“ erinnert.
Man mag sich fragen was hinter dem Geheimnis des Erfolges von Coldplay steckt….durch ihre Authentizität und Emotionalität schaffen sie es, Millionen Menschen aus sämtlichen Altersschichten und Genres anzusprechen, die mit Chris Martins Stimme genau die Klänge und Worte finden, um ihre Sehsucht auszudrücken.
Coldplay vermitteln ihren Hörern in Zeiten, wie diesen- mehr als viele andere Bands, ein Gefühl von Hoffnung und Zuhause – MYLO YYLOTO wieder genauso, wie das über alles geliebte Debut PARCHUTES und das Folgewerk A RUSH OF BLOOD TO THE HEAD.
- Mylo Xyloto
- Hurts Like Heaven
- Paradise
- Charlie Brown
- Us Against the World
- M.M.I.X.
- Every Teardrop Is a Waterfall
- Major Minus
- U.F.O.
- Princess of China
- Up in Flames
- A Hopeful Transmission
- Don’t Let It Break Your Heart
- Up With The Birds
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