Für mich persönlich eine der größten Überraschungen des vergangenen Jahres ist das neue Werk von den längst totgeglaubten Evanescence mit selbigem Titel.
Es ist nicht so, dass es nicht nur „nicht schlecht“ ist, es ist tatsächlich wirklich gut!
Ich selbst bin bekennender Fan des Debuts „Fallen“ von 2003, nicht nur, weil es eines der größten Rock/Nu-Metal-Alben unserer Zeit ist, nein, es traf damals einfach den Nerv seiner Zeit und bildet heute für viele ein typisches „Lebensabschnitts-Soundtrack-Album“. Ebenso für mich.
Mit dem neuen Werk schufen Evanescence ein brilliantes Hard Rock Album, ungewohnt weit weg vom bekannten „Goth-Rock“ Genre, dafür mit großartig-effektvollen Arrangements und unglaublich eingängigen Refrains!
Ich glaube, wir sind uns alle einig, dass niemand mehr Amy Lee „Bring me to life“ singen hören will, auch wenn dieser Song als einer der besten Rocksongs in die Geschichte eingehen wird, der jemals geschrieben wurde.
Mit dem neuen Werk hat sich Evanescence ganz klar für einen neuen Weg, eine neue Richtung entschieden, die sich in jeder Hinsicht bezahlt macht. Das Schöne daran ist- die komplette Platte wirkt zutiefst authentisch! Was mir zudem am meisten gefällt ist, dass dieses Album voller Kraft und Leben ist, nicht mehr auf eine Art und Weise „leidend“, wie man es von Evanescence bisher gewohnt war.
Nach „THE OPEN DOOR“, in dem Amy Lee mit ihrer Exbeziehung zu Shaun Morgan Welgemoed, dem Frontmann von Seether, abrechnet, scheint es fast, als hätte Amy Lee mit „Evanescence“ endlich ganz zu sich selbst zurückgefunden. Selbst Ben Moody– Mitbegründer und ehemaliger Gitarrist der Band vermisst man bei den neuen Evanescence zum ersten mal nicht mehr.
Tatsächlich ist Amy Lee, das einzige Mitglied der ursprünglichen Formation, das noch vorhanden ist und die nutzt es, um endlich neue Wege zu beschreiten.
Der Opener „What you want“ ist ein solider Song- kraftvoll! Stark! Laut! Der perfekte Opener!
Sogar noch besser ist jedoch der zweite Song „Made of stone. Großartiger Refrain!!!!!!
Mein persönlicher Favourit ist und bleibt jedoch „The Change“! Was für ein Song!!!! Oh mein Gott!!! …ich kann mich immer noch nicht der Gänsehaut erwähren, die mich bei jedem Hören erneut überkommt! Amy Lees Stimme überzeugt auf höchstem Niveau und harmoniert wunderbar mit Terry Balsamos Gitarre!
„My heart is broken“ ist der Song, der durch seine verträumt-melodiösen Klavierparts am ehesten Wurzeln zu FALLEN vermuten lässt! Doch auch hier erlebt man Amy Lee mit „Standing“ und innerer Stärke, was sich unweigerlich im Song niederschlägt- bei einem Stück mit diesem Titel will das etwas heissen! Ein Meer aus Violinen schafft hier ein weiteres verträumt-schön effektvolles Stilmittel. Das ganze Album versprüht eine sehr epische Atmosphäre, wobei es Elemente mit symphonischem Charakter auf den Punkt genau einarbeitet und überaus effektvolle Akzente setzt, was Evanescence die volle Aufmerksamkeit des Zuhörers beschert!
An dieser Stelle muss auch sehr lobend die Zusammenstellung der Songs auf der CD, gerade auch, was die Reihenfolge angeht, erwähnt werden! Besser hätte man sie kaum gestalten können!
Seit 2003 sind Evanescence gerade mal mit 3 Alben vertreten und doch bin ich froh, dass sie sich die Zeit genommen haben, zu sich, Ihrem Sound, Ihrem Style, Ihrer Musik zu finden- mit großem Erfolg, was dieses Album eindrucksvoll belegt!
Es ist fast unheimlich wie viele Stücke mit Single-Potential die erste Hälfte des neuen Werks bietet.
Ein weiteres Highlight bietet sich mir in „Lost in Paradise“….Amy Lees zauberhafte Stimme in ihrer ganzen Pracht und Bandbreite!!!!! Pure Emotion!
Last but not least lässt „Swimming home“ ein ganz großes, drittes Album sanft ausklingen, fungiert gleichzeitig als eigenständiger Song, sowie gut gewähltes Outro.
Bleibt mir nur noch zu sagen- was für ein Album!!!!!- das ich wirklich jedem nur ans Herz legen kann, den damals ein gewisser „DAREDEVIL-Soundtrack“ tief bewegt hat….- allen anderen sowieso!:)
- What You Want
- Made Of Stone
- The Change
- My Heart Is Broken
- The Other Side
- Erase This
- Lost In Paradise
- Sick
- End Of The Dream
- Oceans
- Never Go Back
- Swimming Home
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