Als ich von der Veröffentlichung der neuen Peter Gabriel CD gehört habe, war ich sogleich sehr freudiger Erwartung. Mir war es leider verwehrt Peter live mit dem Orchester zu sehen. Um so größer war die Freude als darüber hinaus noch ein Konzertmitschnitt auf DVD und BlueRay angekündigt wurde. So kann auch ich endlich einen Hauch der Atmosphäre, die durch die heimischen Surroundsäulen fegt, atmen.
Nun aber zum Album selbst. NEW BLOOD wurde durch EMI am 07.10. veröffentlicht und ist in der Standard- sowie in der Special Edition zu bekommen. Die Special Edition beinhaltet ein Doppel-Album. Hier befinden sich neben der regulären CD noch einmal sämtliche Songs in instrumentaler- und somit ausschließlich orchestraler Form. Inwieweit das einen Mehrwehrt darstellt, muß natürlich jeder selbst entscheiden. Für Liebhaber klassischer Musik könnte gerade die zweite CD recht interessant sein.
Die Inspiration für dieses Album geht zurück auf Peter´s SCRATCH MY BACK. Das war die erste CD von Gabriel, deren Zutaten nur seine Stimme und ein Orchester beinhaltet hatten. Damals coverte er Songs von anderen Künstlern, die ihn selbst sehr bewegten und mit denen er persönliche Erfahrungen mit verknüpfte. Darunter war „Heros“ von David Bowie, „The Boy in the Bubble“ von Paul Simon und noch viele andere.
Das Konzept blieb hier das gleiche und an dem Rezept- Stimme und Orchester als Zutaten- wurde nichts geändert. Dieses mal coverte Peter jedoch seine eigenen Songs.
Wie gewohnt greife ich bei meinen Reviews immer einige Favouriten des Albums heraus, um auf die auch etwas näher einzugehen. Für dieses Album waren es folgende: „The rhythm of the heat“, „San Jacinto“, „Wallflower“ sowie „Digging in the dirt“.
The rhythm of the heart
Mit dem Opener des Albums macht uns Peter sogleich mit der kompletten Bandbreite seines Orchester bekannt. Hier werden nahezu alle Register gezogen. Sehr pulsierend, majestetisch, monumental, schlichtweg episch. Für meine Begriffe ein perfekter Opener.
San Jacinto
Dieser Song ist zweifelsohne mein Favourit des Albums. Er wird mit jedem Takt ein Stückchen mehr um schließlich im ersten Refrain mit- zunächst noch eher sacht- umspielenden Streichern im Refrain zu landen. Diesem folgt dann die mit weit aus mehr Intension versehende Reprise und treibt einem regelrecht die Tränen in die Augen. Es ist wirklich wie ein Sonnenaufgang, der hier auf musikalische Weise aus den Lautsprechern strahlt oder eine Blume die nun in voller Pracht erblüht. Dies mag nun nach einer sehr blumigen und kitschigen Beschreibung klingen… In diesem Fall ist es jedoch angebracht und das ganz ohne Kitsch.
Wallflower
Wallflower, ist ohnehin ein ganz besonderer Song. Ich habe ihn schon einmal als Song of the Day hier vorgestellt.
Damals war es nur eine Klavierversion, die Gabriel in seinem Haus aufgenommen hat. Diese Version beginnt zunächst auch wie die damalige, jedoch werden hier mit dem Einsetzen der Streicher ungeahnte Emotionen entfacht. Einfach nur wundervoll. Diese Stück ist als Duett angelegt. Seine Partnerin ist hier seine Tochter Melanie.
Digging in the dirt
Der Song gehört zu den recht kreativen Orchestrationen auf dem Album und versteht mit großem Einfallsreichtum zu begeistern. Mir gefällt es sehr wie der Song, welcher in der Original Version sehr durch den Drumbeat dominiert wird, durch ausschließlich orchestralen Möglichkeiten dennoch nichts vermissen lässt. Er ist zweifelsohne anders. Anders ist nicht zwangsläufig immer gut, jedoch in diesem Fall ist anders gut!
Wie man aus anderen Rezension, sei es von Fachmagazinen oder von Kundenrezensionen auf Amazon liest, parallisiert dieses Album doch sehr stark. Es gibt eigentlich nur „Ich finde es klasse!“ oder „Mir gefällt es nicht“ Sektion. Ich zähle mich ganz klar zur ersten Riege. Peter geht hier den logischen Schritt, nach seinen orchestralen Coverversionen, von SCRATCH MY BACK, den zweiten Schritt nun seine eigenen Songs ins Neue Gewandt zu kleiden. Was mir an dieser Version besonders gefällt ist, das Peter´s Stimme noch mehr im Fokus steht. Jedoch möchte ich meine Rezension des Albums auch nicht ohne ein „ABER“ schließen. Mein „ABER“ ist hier die Verson des Songs „Don´t give up“. Von Seiten des Orchester, wie auch Gabriels gibt es nichts zu mäkeln. Leider Gottes hat mich hier Ane Brun nicht so sehr begeistert. Meine Lieblingsversion des Songs ist nach wie vor die Live Performance von Paula Cole auf der Secret World Tour. Das ist aber eher Geschmacks-, denn Qualitätsfrage. Ansonsten kann ich euch nur sagen, bleibt offen und hört in das Album rein. Aber tut das dann zu Hause und nicht unterwegs, sonst werdet ihr wohl nur die Hälfte mitbekommen und das wäre sehr schade.
- The Rhythm of the Heat
- Downside Up
- San Jacinto
- Intruder
- Wallflower
- In Your Eyes
- Mercy Street
- Red Rain
- Darkness
- Don’t Give Up
- Digging in the Dirt
- The Nest that Sailed the Sky (Instrumental)
- A Quiet Moment
- Solsbury Hill (Bonus Track)
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